Rheumatologie

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Wichtige Informationen über unser diagnostisches und therapeutisches Angebot.
Erkrankungen aus dem sog. entzündlich-rheumatischen Formenkreis, also entzündliche Gelenk-, Wirbelsäulen- und Muskelerkrankungen, autoimmune Erkrankungen des Bindegewebes (sog. Kollagenosen) oder der Gefäße (Vaskulitiden) ebenso wie andere Erkrankungen des Bewegungsapparates sind in der Regel chronisch verlaufende Erkrankungen, sodass die Krankheitsgeschichte meist nicht in wenigen Minuten zu erfassen ist.
Die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betreffen unter Umständen mehrere Organsysteme, das heißt, auch eine (entzündliche) Gelenkerkrankung ist oft eine Erkrankung des ganzen Körpers mit möglichen Auswirkungen auf innere Organe, die Haut, die Gefäße oder das Nervensystem.
Andererseits können eine Zahnbettentzündung (Parodontitis) oder das Rauchen die Entwicklung von entzündlichem Gelenkrheuma erheblich fördern bzw. negativ beeinflussen.

Die erste Untersuchung
Da allein der Charakter Ihrer Beschwerden und die genaue körperliche Untersuchung ca. 80% der Diagnose ausmachen, legen wir auf diese erste Untersuchung besonderen Wert. Wir bieten Ihnen im Rahmen der Erstvorstellung die Möglichkeit, dass Ihre Beschwerden und Symptome ausführlich erfasst werden, um für eventuell notwendige Wiedervorstellungen eine gute Ausgangsbasis zu bekommen. Hierzu erhalten Sie einen 30 min.-Termin, der durch einen vorab von Ihnen ausgefüllten Fragebogen noch effektiver genutzt werden kann. Gelenkultraschalluntersuchungen, Röntgenuntersuchungen und die Blutabnahme ebenso wie nicht aufzuschiebende Gelenkpunktionen werden ebenfalls im Rahmen dieses ersten Termines im Anschluß an die Untersuchung erfolgen. Bitte planen Sie daher genügend Zeit auch für häufig nicht zu vermeidende Wartezeiten ein. Um den Fragebogen in Ruhe ausfüllen zu können, werden Sie automatisch eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Arzttermin einbestellt (ggfs. Lesehilfe oder Dolmetscher nicht vergessen!). Um diese 30 Minuten für den Fragebogen überflüssig zu machen, können wir Ihnen den Fragebogen gerne auch vorab faxen oder per Mail zukommen lassen, sodass Sie ihn dann fertig ausgefüllt mitbringen können. Bitte vermeiden Sie, vorab den Fragebogen oder andere Unterlagen oder gar Bildmaterial herzuschicken oder abzugeben, die Unterlagen werden erst angesehen, wenn Sie hier sind.
An den Tagen, an denen die Erstuntersuchungen stattfinden, wird zusätzliches Personal vorgehalten, weswegen Sie durch pünktliches Erscheinen ebenfalls zu einem effektiven Ablauf beitragen. Falls Sie diesen daher auch für uns aufwändigen Termin nicht wahrnehmen können, sagen Sie bitte möglichst mindestens 3 Werktage vorher ab, damit ein anderer Patient noch vorgezogen werden kann. Haben Sie bitte Verständnis, dass wir uns eine Woche vor dem Termin nochmals telefonisch bei Ihnen erkundigen, ob es von Ihrer Seite bei dem Termin bleiben kann.

Da die Erkrankungen, nach denen wir suchen, nicht selten schubartig verlaufen oder vielleicht durch schon vorab begonnene Therapien nicht zu jedem Zeitpunkt gleich gut zu diagnostizieren sind, kann es sinnvoll werden, in einem akuteren Zustand einen zusätzlichen Kurztermin nach oder auch vor dem längeren Ersttermin zu vereinbaren. Bei flüchtigen Gelenkschwellungen oder auch Hautveränderungen kann es sehr hilfreich sein, dass Sie diese mit einem (Digital)Foto festhalten. Sollten sie bereits eine Cortisontherapie erhalten, sollte je nach Situaton, ggfs. in Absprache zwischen Ihrem Arzt und uns, diese vor dem Termin soweit als möglich reduziert oder bei vor Beginn von Cortison unklarer Diagnose oder nicht genau dokumentierten körperlichen Befunden besser ganz abgesetzt sein.

Erweiterte Diagnostik
Gelegentlich reichen die genannten Instrumente zur Diagnosestellung nicht aus, sodass zusätzliche Untersuchungen notwendig werden. Diese können entweder im Rahmen unserer Praxisgemeinschaft erfolgen(Untersuchung von Herz, Gefäßen, Schilddrüse, Bauchorganen; Endoskopie des oberen Verdauungstraktes) oder werden von Ärzten in der Umgebung oder auch an Ihrem Heimatort ergänzt werden müssen (z.B. Augenarzt, HNO, Zahnarzt, Hautarzt, Neurologe, Radiologe, Nuklearmediziner u.a.)

Die Therapie
Medikamentöse Langzeitbehandlung sämtlicher entzündlich-rheumatischer Erkrankungen mit sog. Basistherapien (DMARD) einschließlich intravenöser TNF-alpha-Blocker, Rituximab, Abatacept, Tocilizumab, Cyclophosphamid, Gelenkpunktionen.

Falls eine Langzeittherapie notwendig sein sollte, um Ihre Erkrankung zu kontrollieren, kann es sein, dass mit den ersten Untersuchungen zunächst geprüft werden muss, ob Ihnen derartige Medikamente überhaupt verabreicht werden können. Ihr Hausarzt bekommt die Therapieempfehlung daher in der Regel erst im Arztbrief. Merkblätter über die Medikamente bekommen Sie ggfs. vorab überreicht oder im Anschluss an eine telefonische Befundbesprechung. Ein Merkblatt enthält Informationen für den Patienten, ein weiteres Informationen für Ihren Hausarzt incl. einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie über Kontrolluntersuchungen unter der Therapie. Die damit verbundenen Blutuntersuchungen sind für Ihren Hausarzt jenseits von Hausarztverträgen nicht budgetrelevant, da die kassenärztliche Vereinigung hier besondere Befreiungsziffern eingerichtet hat, diese Ziffer ist auf dem Merkblatt für Ihren Arzt aufgeführt. Der Arztbrief wird an Ihren Hausarzt und auf Wunsch auch an Sie versendet, sodass Sie beide möglichst beim nächsten Kontakt auf dem gleichen Informationsstand sind. Da es sich bei antirheumatischen Medikamenten nicht selten um teure Präparate handelt und das Arzneimittelbudget eines Rheumatologen daher größer ist als das Ihres Hausarztes, ist es selbstverständlich, dass die Rezepte von uns ausgestellt werden. Wenn Sie zunächst nur eine geringe Menge eines Medikamentes verordnet bekommen, dient dies der Kosteneinsparung für den Fall, dass Sie mit Nebenwirkungen reagieren sollten und das Medikament dann nicht vielleicht nicht fortgeführt werden kann. Haben Sie bitte Verständnis, dass Medikamente aus anderen Indikationsbereichen nur in Ausnahmefällen rezeptiert werden. Andererseits darf Ihr Hausarzt auch von einem Facharzt empfohlene Medikamente verschreiben.
Für eine oft sinnvolle Krankengymnastik, sonstige physikalische Therapiemethoden, eine Ergotherapie oder auch die Versorgung mit Einlagen, Schienen oder anderen Hilfsmitteln stehen gleich mehrere qualifizierte Partner vor Ort zu Verfügung.

Die Kontrolluntersuchung
Auch wenn die Behandlungsmöglichkeiten der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zum Teil revolutionär erfolgsversprechend geworden sind, kann es trotzdem sein, dass die am Anfang gewählte Therapie nicht ausreicht oder überhaupt nicht wirkt. Eine Dosisanpassung oder auch Erweiterung der medikamentösen Therapie ist nicht selten notwendig. Es wird in der Regel je nach Aktivität Ihrer Erkrankung und Art der begonnenen Therapie sinnvoll sein, nach 8 bis 16 Wochen zu einer Kontrolluntersuchung zu kommen. Diese Kontrolluntersuchung ist auch dann sinnvoll, wenn die Therapie gut wirkt, weil dann i.d.R. geklärt werden sollte, wie lange Dosierungen aufrechterhalten oder wann sie geändert werden oder wie auf evtl. Nebenwirkungen reagiert werden kann. Insbesondere ist es ein Ziel, eine anfangs oft nötige begleitende Cortisontherapie zu reduzieren und möglichst ganz anzuschleichen. Oft muss dafür erst noch eine Anpassung der Langzeittherapie erfolgen, um dieses zu ermöglichen. Leider muss subjektive Beschwerdefreiheit nicht immer gleichbedeutend mit einer gut kontrollierten Erkrankung sein, wenn die Beschwerdefreiheit nur mit begleitendem Cortison möglich ist, ist die Langzeittherapie wahrscheinlich noch nicht gut genug gewählt.

Früharthritissprechstunde
Einige entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen können insbesondere dann besonders effektiv behandelt werden, wenn die Therapie frühzeitig, d.h. innerhalb der ersten 3 Monate nach Auftreten der ersten Gelenkschwellungen einsetzt.
Aufgrund der niedrigen Rheumatologendichte in Deutschland übersteigt die Wartezeit auf einen Ersttermin leider nicht selten dieses Zeitfenster. Damit trotzdem diesen Patienten eine rechtzeitige Therapie ermöglicht werden kann, versuchen auch wir eine sog. Früharthritissprechstunde anzubieten. Wegen der kontinuierlich zunehmenden Patientenzahl versuchen auch wir trotzdem weiterhin den Spagat zwischen Aufrechthaltung der Versorgung bekannter Patienten und der Vermeidung eines Aufnahmestopps. Dieses gelingt leider immer schlechter.

Falls bei Ihnen eine seit mind. 6 Wochen bestehende sicher gelenkbezogene Schwellungsneigung bestehen sollte, dann bitten Sie Ihren Hausarzt per Fax mit uns in Kontakt zu treten. Mit einer kurzen(!) Zusammenfassung Ihrer Symptomatik zzgl. Angaben zur laufenden Therapie und ggfs. den als Fax angehängten relevanten Befunden soll zum Ausdruck kommen, wie dringend eine rheumatologische Untersuchung erfolgen soll. Es wird dann geprüft werden, ob ein vorgezogener Termin sinnvoll und realisierbar ist. Voraussetzung dafür ist aber auch, dass ein anderer Patient vorher einen Termin freigibt.

Aus Gründen der uns Ärzten von der Politk auferlegten Leistunsbegrenzung muss diese Vorauswahl getroffen werden. Jeder Fall muss wegen der nicht kostendeckenden Vergütung durch andere Einnahmen der Praxis gegenfinanziert werden. In sehr dringenden Fällen kann daher auch eine stationäre Einweisung in eine internistisch-rheumatologische Akutklinik sinnvoller sein, als sich hier auf die Warteliste für frei werdende Erstvorstellungstermine setzen zu lassen. Telefonische Vorabbesprechungen mit Ihrem zuweisenden Arzt sollten bitte nur in Ausnahmefällen erfolgen, da die Telefonate wegen der Menge an zuweisenden Ärzten sonst den zeitlichen Ablauf der Sprechstunden zu sehr behindern und immer für zusätzliche Wartezeiten sorgen.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nur die o.g. Kriterien für einen früheren Termin gelten können. Für Zweit- oder Drittmeinungen werden nur reguläre Termine vergeben mit Rücksicht auf die Patienten, die überhaupt noch keinen Rheumatologenkontakt hatten. Eine Schmerzmittelversorgung muss überbrückend vorab durch Ihren Hausarzt, ggfs. Orthopäden oder Schmerztherapeuten nach existierenden Empfehlungen der WHO erfolgen.
Dass wir keine Anfragen erhalten, die Dringlichkeit nur vortäuschen, sollte selbstverständlich sein. Leider kommt dieses auch unkollegiale Verhalten zuweisender Ärzte trotzdem immer noch oft vor.
Das kassenärztliche Versorgungssystem im Bereich der Rheumatologie ist mangelhaft, wenn sich aber jeder selbst am nächsten sein will, bricht es ganz zusammen.

Die mittlerweile von der Politik als Kompromiss der bei den letzten Koalitionsverhandlungen noch nicht angestrebten Bürgerversicherung eingerichteten Terminservicestellen der kassenärztlichen Vereinigungen führen nun zu noch längeren Wartezeiten der Patienten, die den Rheumatologen auch aus medizinischem Grund dringend sehen sollten. Die Kapazitäten in der Rheumatologie sind deswegen nicht besser geworden. Die beteiligten Praxen(die Meldung von Terminen ist immer noch freiwillig, weiterhin nehmen nicht alle Praxen in Baden-Württemberg teil!) bieten nur zusätzliche Termine an, eine Vergütung dieser zusätzlichen Fälle erfolgt durch das Individualbudget der Praxis de facto nicht. Nun entscheidet nicht fachkundiges Servicepersonal der KV, welcher Patient diese Termine bekommt. Wir erwarten für diese zusätzliche und nicht vergütete Zeit daher absolute Notfälle. Die bisherige Erfahrung ist sehr ernüchternd, max. 20 % der Fälle waren wirklich dringend, die anderen 80% haben wichtige Ersttermine blockiert. Ihr zuweisender Arzt muss wissen, dass innerhalb unserer Fachgruppe eine Statistik geführt wird und Informationen über die wirkliche Dringlichkeit erhoben und unter Angabe des zuweisenden Arztes an die Terminservicestelle der KV zurückgespielt wird, damit der Missbrauch dieser Einrichtung vielleicht in Zukunft unterbleibt.
Die Kosten für die Terminvergabestellen von wohl ca. 160 Mio. € müssen im Übrigen von den kassenärztlichen Vereinigungen getragen werden. Diese wiederum werden durch die niedergelassenen Ärzten und Ihre Versicherungsbeträge finanziert.

Hauptstrasse 40
88630 Pfullendorf

Dres. Reich u. Kienzle
Telefon: 07552 / 6885 od. 5222
Telefax: 07552 / 933778-44
Rezepte: 07552 / 933778-19

Rheumapraxis Dr. Mortsch
Telefon: 07552 / 933778-90
Telefax: 07552 / 933778-92
Rezepte: 07552 / 933778-93
Praxisfoto1
Praxisfoto2
Praxisfoto3